Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit (der Bericht von Fairen Markt), aber wie geht es weiter?
Am
Samstag, den 29. April war der Faire Markt in Tübingen. Er fand wieder
im Rahmen des Frühjahrsregionalmarktes statt, der in der gesamten
Altstadt
ist, und war nur ums Nonnenhaus verteilt.
Der
Faire Markt ist immer der komfortabelste Markt des Jahres, da der Stand
von der Stadt gestellt und aufgebaut wird. Die Stadt Tübingen ist
schließlich
Fair-Trade-Stadt; das jährliche Budget für das Thema ist zwar unterstes
Niveau (sprichwörtlich und real), aber immerhin wird der Faire Markt
subventioniert, sodass die TeilnehmerInnen, die faire Waren verkaufen,
einen großen Anreiz haben, für den Markt nach
Tübingen zu kommen. So kommen dann eben nicht nur Tübinger
VerkäuferInnen, sondern auch solche aus Reutlingen, Herrenberg und der
Schwäbischen Alb. Das Angebot ist gemischt: von Schokolade, und
Obstseccos über Alpakaprodukte zu Goldschmuck. Abgerundet wurde
der Markt mit kleinen Informationsveranstaltungen zum Welthandel (z. B.
die Reise einer Jeans).
Der
Markt ging um 10 los, und da der Stand ja schon aufgebaut war, konnte
ich gemütlich um 9 Uhr ankommen und alles Weitere aufbauen und
dekorieren.
Das Wetter war absolut super; die Tage davor und danach hat es ja fast
ununterbrochen geregnet, aber am Samstag schien die Sonne und es war
richtig frühlingshaft.
Mein Stand war mal wieder der Bunteste |
Wie
immer liefen die Kinder- und Babysachen gut, aber bei diesem Markt habe
ich auch mal ordentlich Erwachsenen T-Shirts verkauft. Eine Dame hat
sogar fünf T-Shirts für sich selbst gekauft. Sie hat sich sehr darüber
gefreut, dass es „so was auch für Erwachsene gibt“, sonst gebe es das ja
immer nur für Kinder.
Die Stände erstreckten sich bis zur Stadtbücherei |
Verkaufstechnisch
hat sich der Tag gelohnt; es war wohl mein zweit-erfolgreichster
Markttag überhaupt. Und da kam mir dann auch wieder der Gedanke,
dass es doch eigentlich durchaus problematisch ist, dass ich mich schon
freuen muss, an einem Markttag Einnahmen von 200 Euro zu haben (es war
mehr an diesem Samstag, aber oft eben auch nicht). Ich habe schließlich
am Markttag selbst einen ganzen Tag Arbeit,
und dazu kommt ja noch die Herstellung der gesamten Ware. Tübingen hat
mich mal wieder nicht im Stich gelassen (hier laufen meine Sachen
einfach am besten), aber es lohnt sich einfach nicht.
Mein
Entschluss, den Umfang des Nähmaschinendschungels zu reduzieren, steht
fest, aber es stellt sich die Frage, wie genau. Meinen DaWanda Shop
habe ich ja bereits heimlich, still und leise auslaufen lassen. So wie
ich es sehe, habe ich ein paar mögliche Varianten, von wie es weiter
geht:
1.
Den Nähmaschinendschungel komplett aufgeben.
2.
Den Nähmaschinendschungel fast komplett aufgeben, und nur noch auf Anfrage von Freunden und Familie Bestellungen anfertigen.
3.
Den
Nähmaschinendschungel nur im Internet weiterlaufen lassen, und dort
eine Fotogalerie von Beispielen einstellen, anhand derer Leute
Bestellungen aufgeben können.
4.
Den
Nähmaschinendschungel im Internet mit Fotogalerie laufen lassen, und
die paar Tübinger Märkte mitnehmen, die sich lohnen (Fairer Markt,
Weihnachtsmarkt, Kunstmarkt?).
Die
Varianten sind mit steigendem Zeitaufwand aufgelistet. Variante 1 würde
ich eigentlich schon ausschließen. Zwischen den anderen finde ich es
sehr schwierig, mich zu entscheiden. Nun habe ich ja bereits die
Zulassung für den Kunstmarkt am 1. Juli, also werde ich da definitiv
mitmachen. Aber für den Weihnachtsmarkt muss ich mich bis Ende Juli
entscheiden, ob ich mitmachen will, da ich mich bis dann
bewerben müsste.
Momentan
arbeite ich in Vollzeit, und da habe ich wirklich wenig Zeit dazu, mich
nebenbei um die Näherei zu kümmern (obwohl ich gerade dabei bin,
mein Stofflager neu zu sortieren, aber dazu wird es einen eigenen
Blogeintrag geben). Darum ist der Bericht jetzt auch so verspätet
(letztes Wochenende war ich bei meiner Lieblingsfreiburgerin zu Besuch
und bin darum nicht zum Bloggen gekommen).
Erwachsene
Entscheidungen treffen ist manchmal gar nicht so einfach
(#erwachsenseinistdoof). Ich bin dankbar für Input, beziehungsweise
Entscheidungsfindungshilfe.
(Ist die deutsche Sprache nicht manchmal wunderbar?
Entscheidungsfindungshilfe. Das funktioniert im Deutschen. :-))
Nun
denn, der nächste Markt ist am 1. Juli. Bis dahin werde ich womöglich
doch noch dazu kommen, ein wenig Nachschub zu nähen. Ich habe immerhin
noch einige unbenähte T-Shirts und Bodys, die gerne von einem Tier
geziert würden.
Einige ausgewählte Märkte in Deiner Nähe klingt gut für mich. Dann es mit dem Nähen ein bisschen mehr als nur ein kleines Hobby an der Seite.
AntwortenLöschenLars
Wenn die Maerkte die sich lohnen, dir tatsaechlich Spass machen, dann wuerde ich fuer Option 4 stimmen! Wenn nicht, stimme ich fuer Option 2 (aus ueberhaupt nicht egoistischen Gruenden natuerlich ;-)).
AntwortenLöschenCoco <3