Wind und Weihnachtsmusik: Bericht vom Weihnachtsmarkt Rechberghausen

Der Weihnachtsmarkt in Rechberghausen war nun mein zweites Verlustgeschäft, aber ich muss sagen, es waren trotzdem zwei schöne Tage.

Am Samstagnachmittag wurde der Markt vom Bischof von Myra (a.k.a. Nikolaus) eröffnet auf einer Bühne auf dem Kirchplatz. Auf der Bühne sind dann immer wieder andere Musikgruppen aufgetreten, und haben Weihnachtslieder zum Besten gegeben. Da war alles vom Grundschulchor bis zum Akkordeonorchester dabei.

Der Markt wird eröffnet von Nikolaus von Myra

Am Samstag ging der Markt von 15 bis 20 Uhr. Wir haben schon um 19:30 Uhr angefangen abzubauen (als unsere Standnachbarn auch schon abgebaut hatten), da wir nichts verkauft haben und auch nur wenig Interesse gezeigt wurde. Bei den Tübinger Märkten hatte ich zumindest immer, auch nach einen schlechten Markttag, das Gefühl, vielen Menschen für einen kurzen Moment ein Lächeln auf's Gesicht gezaubert zu haben. Aber die Leute in Rechberghausen gucken sehr grimmig. Da waren es selbst bei den Kindern gar nicht so sehr viele, die sich über die vielen Tiere an meinem Stand gefreut haben. Obwohl ein Mädchen völlig begeistert vom Koboldmaki auf meinem Banner war, und gar nicht mehr gehen wollte :-)

Auch im Dunkeln sieht der Stand schön aus -  aber die Glüheinstände im Hintergrund erfreuen sich größerer Beliebtheit...
Zum ersten Mal sind pflanzengefärbte Schals dabei

Übernachtet haben wir bei Bekannten in Göppingen, und am Sonntag ging es dann um 11 Uhr los, und es hat schon überall nach Glühwein gerochen. Am Sonntag habe ich immerhin drei zahlende Kunden gehabt, sodass mein Minus von diesen Markt nicht ganz so groß ausgefallen ist. Und immerhin hat mich ein bekanntes Gesicht besucht, auch wenn sich eigentlich mehr angekündigt hatten.

Die Auflage, den Stand "festlich mit Reisig zu schmücken" war gar nicht so verkehrt

Kinderpunsch hält uns warm

Kältetechnisch hatte ich gut vorgesorgt, mit Strumpfhose, langer Wollunterhose und wollenen Kniestrümpfen unter der Jeans. Und unter meinem Daunenmantel hatte ich meinen Blauholzpulli an, sodass ich eigentlich kaum gefroren habe (außer an den Füßen, aber das ist unvermeidlich). Aber der warme Punsch hat trotzdem gut getan, vor allem auch Klaus, der nicht ganz so dick eingepackt war wie ich.

Ingesamt weiß ich nun, dass ich in Rechberghausen nicht wieder auf einen Markt gehen werde. Es war schon ein schöner Weihnachtsmarkt, aber er war eben mehr auf Essen und Trinken ausgelegt als auf Geschenke kaufen. Über die Hälfte der Stände hat Essen und/oder Getränke verkauft; viele Stände waren von Vereinen oder Schulklassen organisiert. Es hatten mich im Voraus schon mehrere Leute vorgewarnt, dass die Schwaben meine Preise kritisieren würden. Aber das war es gar nicht mal; die meisten haben gar nicht lange genug geschaut, um überhaupt Preise zu sehen. Und die Leute, die angehalten und geschaut haben, haben sich auch nicht über die Preise beschwert. Nur "habe ich leider niemanden in dem Alter" zum Beschenken... Oder "die Schürze ist mir zu klein"; da habe ich mich gefragt, wie sehr die gute Dame beim Kochen wohl herum saut, dass Sie eine riesige Schürze benötigt...

Für die pflanzengefärbten Schals haben sich nur zwei Frauen interessiert; und "interessiert" ist hier weit gefasst: sie haben sie immerhin merklich wahrgenommen.

Aber wie gesagt, ich fand die beiden Tage dennoch schön. Mit Gesellschaft machen die Märkte immer mehr Spaß als alleine. Und es war das erste Mal, dass ich weiter weg war aus Tübingen, möglich dank Auto, dass ich seit nunmehr zwei Wochen besitze.

Und es ist immerhin die meiste Zeit trocken geblieben, obwohl Dauerregen angekündigt war. Nur gewindet hat es heftig am Sonntag. Da hatten wir schon ein bisschen Angst, dass uns der Stand davon wehen könnte... Aber es ist alles gut gegangen! :-)

Ein Kombi ist super, um meinen ganzen Stand mit Ware und Deko unterzubringen!

Ich bin gespannt auf den nächsten Markt: diesen Sonntag (6. Dezember) geht es ja direkt weiter mit dem Fairen Markt auf der chocolART in Tübingen von 11 bis 19 Uhr.  Da erhoffe ich mir bessere Umsätze, zumal ich die ja nun aus Tübingen auch einigermaßen gewohnt bin. Und ich hoffe auf mehr bekannte Gesichter, die mich dort besuchen kommen!

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