Über die Freude am Nähen mit einer 1895er handbetriebenen Singer

Manchmal möchte ich gerne woanders als in meinem Zimmer nähen; im Sommer mal im Freien, oder auch mal im Wohnzimmer, sodass ich in Gesellschaft bin. Da ist so eine kleine handbetriebene Nähmaschine genau das Richtige: mobil und stromunabhängig.

Eine meiner schönsten Nähmaschinen: eine handbetriebene Singer von 1895
Jedes Mal, wenn ich mit dieser Maschine nähe, stelle ich fest, dass ich viel zu selten mit ihr nähe. Ich muss mich zwar immer wieder etwas eingewöhnen (Wie fädele ich noch mal ein Unterfadenschiffchen ein? In welche Richtung muss ich den Hebel drehen, damit die Maschine richtig näht? Und mein Fuss sucht automatisch immer nach einem Pedal...), aber das handbetriebene Nähen macht einfach Spaß (und zwar anders als pedalbetriebenes stromfreies Nähen). 

Beim Nähen

Das regelmäßige Surren der Mechanik ist ein wunderschönes Geräusch, das jeden Wettbewerb gegen die laute Elektrik einer modernen Nähmaschine gewinnt (zugegebenermaßen ist meine 80er Jahre elektrische Nähmaschine besonders laut, aber auch andere elektrische Nähmaschinen klingen einfach nicht so schön). 

Ich habe außerdem einen Reißverschlussnähfuss benutzt, der von Pfaff in den 50ern gefertigt wurde, der perfekt an die Singer von 1895 passt (was bei einem Reißverschlussnähfuss gar nicht so einfach ist; die Nadel muss die exakt gleiche Position im Vergleich zur Halterung des Nähfusses haben). Hier hat also schon eine verbraucherfreundliche Normung von unterschiedlichen Herstellern stattgefunden, lange vor dem Beginn von DIN Normen. Das hat mich sehr gefreut!

Links im Bild: ein mundgeblasenes viktorianisches Glas,
das dazu auch noch wunderschön klingt beim Anstoßen
Das Kästchen im Vordergrund habe ich mal auf eBay erstanden: ein wunderschön gezimmertes Holzkästchen, mit Samt gefüttert, für diverse Singer Nähfüsse und Unterfadenspulen für Nähschiffchen.

Innen ist lauter Zubehör, schön ordentlich sortiert

Das Kästchen müsste auch Ende des 19. Jahrhunderts gefertigt worden sein
Außerdem habe ich mir gestern ein Shirt genäht, nach einem einfachen Schnittmuster, das ich mir ausgedacht habe.

Einfach aber schön



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