Martinimarkt

So, nun bin ich wieder einigermassen fit, und kann vom Martinimarkt berichten.

Es waren zwei gute Markttage, mit vielen schönen Begegnungen.

Am Dienstag sind wir um kurz vor sieben aus dem Haus, mit Fahrradanhänger, auf den der ganze Stand geladen war. In der Marktgasse angekommen, war auch gerade der Tübinger Marktmeister da, der uns gezeigt hat, wo wir aufbauen dürfen.

Später habe ich meinen Standnachbar gefragt, wo er seinen Strom herbekommt, da ich ja auch Licht dabei hatte. Er meinte, der Kasten sei voll, aber vielleicht hat der nächste Stand ja noch eine Steckdose frei. Der hat abgelehnt, also habe ich erst mal ohne Licht weitergemacht. Als ich den Marktmeister später nach Strom gefragt habe, sollte ich mich dann doch zwei Stände weiter mit einstöpseln. Es waren mehr als nur eine Steckdose noch frei...

Luise musste bald los, um wieder nach Berlin zu fahren, aber sie hat mir noch die Ehre erwiesen, meine erste Kundin zu sein.

Einen Beutel mit Fischertukan und eine Kosmetiktasche
mit Schildkröte hat Luise mitgenommen

Später kamen auch Lena und Miri vorbei, die haben mir Post von SumUp mitgebracht, und ich wollte das mit der Kartenzahlung gleich mal ausprobieren. Aber dann hat mir noch der Aktivierungscode gefehlt, den ich auch per Post hätte erhalten sollen. (Am Mittwoch bekam ich dann eine E-Mail von SumUp, dass der Brief mit dem Code als unzustellbar zurück geschickt wurde. Da verstehe einer die Post...) Aber ein Foto hat die Miri von uns gemacht:

Das Gelände war etwas abschüssig...
Meine Auslage - Flyer und Sticker von DaWanda hatte ich auch dabei,
um später einen WerbeWerkzeuge Gutschein von DaWanda zu bekommen

Am zweiten Tag mussten wir dann erst eine Stunde später los, aber es hat sich trotzdem noch viel zu früh angefühlt. Dabei war man das zu Schulzeiten mal gewohnt...

Am Mittwoch hat Marlijn mich mit ihren Eltern besucht, und den Rhinozerosvogel Rosalie adoptiert.

Meine erste Kundin am Mittwoch

Am zweiten Markttag war Klaus nicht die ganze Zeit da, sondern musste auch mal seiner eigenen Arbeit nachgehen. Da hatte ich dann genügend Zeit, die Babydecke fertig zu stricken.

Ich finde die Etiketten sehr gut gelungen -
Design von mir, Schrift von Luise

Textilkennzeichnungsetikett muss natürlich auch dran
(laut Textilkennzeichnungsverordnung)... 

Insgesamt fand ich den Martinimarkt eine sehr gute Erfahrung. Es kamen immer wieder interessierte Leute vorbei, und ich habe auch einige Anregungen für neue Tiere und Produkte bekommen.

Auch bei Dunkelheit sah der Stand schön aus

Es gab bloß eine einzige negative Reaktion, als eine ältere Dame mich nach dem Preis der Kinderbeutel fragte, und dann völlig empört davon lieft mit den Worten "34 Euro für einen Kinderbeutel?! Und meine Enkelin wirft's dann in eine Ecke!"
Dass einem der Preis persönlich zu teuer ist, ist eine Sache, aber sich so über den Preis zu echauffieren ist dann doch komisch. Aber es zeigt mal wieder, dass Leute einfach nicht mehr wissen, was Sachen eigentlich wert sind, und dass in vielen Produkten einfach wirklich viel Arbeit steckt.

Ein sehr schönes Erlebnis war mit einer älteren Dame, die erst vorbei lieft, dann zurück kam und fragte, ob alles selbstgemacht sei. Sie hat mich dann noch mehr gefragt, wie ich dazu komme usw., und war total gerührt; ihr kam fast eine Träne. Sie hat dann erzählt, dass sie früher auch viel genäht hat, und darum weiß, was da an Arbeit drin steckt. Sie wollte dann etwas mitnehmen, "als Andenken". Sie hat eine ganze Weile überlegt (ich muss dazu sagen, sie war sehr elegant gekleidet, also nicht jemand, von dem man erwartet, dass sie mit bunten Stoffbeuteln herum läuft), und letztendlich die Kosmetiktasche mit Walross gekauft. Solche Erlebnisse sind herzerwärmend.

Eine Weile später war eine Dame da, die total begeistert war von den Tieren, und zu Passanten gerufen hat, "Das ist alles selbstgemacht, wie kann man da vorbeilaufen?!"

Eine Frau in meinem Alter hat sich eine Kosmetiktasche angeguckt, und gefragt ob sie sie mal aufmachen darf. Ich meinte "Ja, natürlich! Innen drin ist beschichtete Baumwolle." - Sie: "Ja, ich weiß

, ich hab's im Internet gesehen."
Da hab ich mir auch ein Loch in den Bauch gefreut - das ist natürlich das Ziel, wenn man einen Blog schreibt, dass er von vielen gelesen wird, aber das war das erste mal, dass ich mit Sicherheit wusste, dass auch wildfremde meinen Blog lesen.

Alles in allem war der Martinimarkt also eine super Erfahrung. Und viele Leute fanden es gut, dass ich beim Weihnachtsmarkt auch sein werde. Mein Standnachbar hat mit gesagt, dass Umsatztechnisch der Tübinger Weihnachtsmarkt einer der besten in Süddeutschland ist. Also muss ich innerhalb der nächsten vier Wochen noch viel nähen. Einen konkreten Auftrag habe ich schon: "Hummel Heidrun", die wird beim Weihnachtsmarkt abgeholt.

Abgebaut war denn Stand auch wieder schnell (ich hatte auch liebe Helfer dabei).

Alles schön festbinden...

...und ab nach Hause!

Erstaunt war ich noch darüber, wie sehr mir die Füße abends weh getan haben. Ich saß ja die meiste Zeit, aber durch das frieren haben sich wohl nicht nur meine Beine versteift... Zum Weihnachtsmarkt muss ich wohl zwei lange Unterhosen übereinander tragen...



Kommentare

  1. Menno.. ich habe jetzt 2mal einen wunderschönen Text geschrieben.. und dieses Kommentarfeld löscht es einfach, wenn ich ihn veröffentlichen will..:,-(
    Was ich sagen wollte:
    HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zu diesem ersten erfolgreichen Markterlebnis!!
    Lass dich von der negativen Frau nicht entmutigen, a. braucht ihre Enkelin vielleicht eine bessere Erziehung, und b. ist es letztendlich nicht dein Problem, was mit den Sachen passiert.. sie sind ja auch nicht dazu da, um im Regal zu verstauben.. ;-))
    Darüber hinaus melde ich, dass meine Tasche bereits sehr zufriedenstellend im Einsatz ist, und dabei jedes Mal Gute Laune verströmt!! :-)) - Luise

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    1. Oh je, böses löschendes Google...
      Dankeschön! Freut mich, dass Fischertukan und Schildkröte gute Laune verströmen; so war's gedacht! :-)

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