Kaffeehose

Ich habe eine Hose für Klaus genäht, aus Kaffee-gefärbtem Bauernleinen. Das Leinen stammt vom Flohmarkt in Frankreich (Flohmärkte im ländlichen Frankreich sind eine Goldgrube für schöne alte Sachen - ob Stoffe, Werkzeug, oder gusseisernes Kochgeschirr). Und Erfahrung mit dem Färben mit Naturfarben habe ich letzten Sommer zum ersten Mal mit Wolle gesammelt. Also wollte ich es mal mit Leinen ausprobieren. Kaffee bot sich an, weil braun auch zum Material passt, und weil ich in einer Kaffeerösterei arbeite - da kann ich ab und an mal unverkäufliche Bohnen (z.B. zu dunkel geröstet) abgreifen.

Ich habe das Leinen (knapp 700g Trockengewicht) vorgebeizt (um die Faser aufnahmefähig zu machen) mit Alaun und Weinstein, und danach mit 500g Kaffee köcheln lassen und über Nacht abkühlen lassen.

Bei 500g Kaffee hat das Mahlen ein Weilchen gedauert...
Aber Klaus hat fleißig geholfen - war ja schließlich für seine Hose
Arbeiten in der Färbeküche macht mir immer Spaß
Dann muss der Stoff erst mal trocknen, bevor er noch mal ausgespült wird und mit etwas Essig behandelt, um die Farbe zu fixieren.

Unsere Garage hat jetzt Kaffeeflecken - aber unser Garten freut sich über Düngung mit dem Kaffeesud
Die Farbe ist nicht besonders intensiv, aber ich finde sie sehr schön. Ein bisschen dunkler als die Originalfarbe. Auf der Seite, die beim Trocknen oben war, ist die Farbe etwas fleckig geworden, also wurde das die linke Seite der Hose.

Bauernleinen ist ein wirklich tolles Material
Im Vergleich zum Färben ging das Nähen dann recht schnell, obwohl ich bei den aktuellen Hochsommertemperaturen immer mal wieder eine Pause brauchte, vor allem, wenn ich Bügeln musste - Leinen will schließlich ordentlich Hitze.

Die fertige Hose (mit Spinnrad im Hintergrund)
Beim Nähen, bzw. als ich Unterfaden aufspulen wollte, habe ich zum ersten Mal bemerkt, dass nicht jede Unterfadenspule zum Wiederaufspulen gemacht ist. Da war ich total baff. In eine Spule eine kleine Kerbe zum Aufspulen zu machen bei der Produktion ist ja wohl kein wesentlicher Mehraufwand. Noch ein Grund keine Nähgarn-Sets vom Discounter zu kaufen (die Qualität des Garns ist so schlecht, dass ich es eh fast nie benutze)...

Einweg-Unterfadenspulen: es fehlt bloß eine kleine Kerbe
Ein kleiner Nachtrag: heute ist mir aufgefallen, dass die Unterfadenspulen zum Aufspulen an einer modernen Nähmaschine keine Kerbe brauchen. Also sind die Spulen nicht Einweg, aber sie sind nicht universell an jeder Nähmaschine einsetzbar...



Kommentare